Demokratieworkshop von Mehr Demokratie Sachsen

Das Heilmittel für die Übel der Demokratie ist mehr Demokratie.

(H. L. MENCKEN)

 

Es war einmal ein Land mit gebildeten und interessierten Bürgern, die nicht nur ein funktionierendes Gemeindeleben hatten, sondern auch politisches Bewusstsein...

Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie vielleicht in Deutschland?

In der BRD ist die Demokratie als tragendes Verfassungsprinzip fest verankert, nachzulesen in Art. 20 Abs.1 GG und beinhaltet u.a. das Recht auf Widerstand. Doch ist der deutsche Bürger überhaupt an verfassungskonformer Demokratie interessiert? Die Politiker müssten den Willen der Bevölkerung, sich einzumischen, doch zu spüren bekommen! Wo ist dieser Wille? Wo seine Äußerungen?

Wer „mehr Demokratie“ haben will, muss „mehr Demokratie leben“. Schließlich lebt Demokratie vom Mitmachen!

Keine Demokratie ohne Demokraten!

Nach einer These von Churchill, ist die Demokratie zwar eine ziemlich schlechte Staatsverfassung, aber besser als alle bisher erfundenen Regime. Kurz gesagt: Demokratie ist das Beste, was wir haben, aber es kann sicher bessere Demokratien geben!
Mehr Demokratie Sachsen e.V. wollte und will das demokratische Bewusstsein der Bürger wecken und in Referaten, Gesprächskreisen und Diskussionen das Thema Demokratie behandeln, will Kompetenz fördern und damit das Demokratieverständnis stärken. Denn immer wieder gibt es Klärungsbedarf.

  • Was überhaupt ist Demokratie?
  • Kann oder muss man Demokratie „lernen“?
  • Welche Formen gibt es, welche Inhalte?
  • Wie kann sich der Einzelne am demokratischen Prozess beteiligen?
  • Ist Demokratie überhaupt die beste Staats- und Lebensform?
  • Muss Demokratie neu erfunden/ definiert werden?
  • War die Deutsche „Demokratische“ Republik demokratischer?
    Denn da gingen fast alle Bürger zur Wahl!
  • Ist die geringe Wahlbeteiligung in Ländern und Kommunen lediglich Zeichen des Protestes der Bevölkerung an der derzeitigen Politik?
  • Oder Mangel an Zivilcourage?

Fragen über Fragen!

Doch laut einem chinesischen Sprichwort beginnt auch die längste Reise mit dem ersten Schritt.
Zur Diskussion um diese Fragen lud der Landesverband Mehr Demokratie Sachsen am 16. Januar 2010 zu einem ganztägigen Workshop: „Demokratie... in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ ins Haus der Demokratie eingeladen. Ziel der Veranstalter war es, eine Reflexion zum jeweils eigenen Demokratieverständnis der Teilnehmer zu befördern. Demokratie sollte dabei in erster Linie nicht als Herrschaftsform und Verfahren verstanden werden, sondern vor allem als Gesellschafts- und Lebendform.
In diesem Workshop wurden den Teilnehmern zunächst noch einmal die elementaren historischen und philosophischen Eckdaten ins Gedächtnis zurück gerufen. Doch bereits die theoretische Ausführung zur Antike, der amerikanischen Unabhängigkeit, der französischen Revolution und der Gegenwart mit den liberalen westlichen Demokratien entfachte leidenschaftliche Diskussionen bei den Gästen.
Schon während des theoretischen Vortrages über den Ursprung, die verschiedenen Formen und Inhalte von Demokratie kam es zwischen den Vertretern von Mehr Demokratie und den Gästen zu lebhaft und intensiv geführten Diskussionen. Es wurden Fragen zu konkreten Missständen gestellt und wie dagegen vorzugehen wäre. Aber auch die Frage: Wie demokratisch sind die Bürger und die Gesellschaft.
Das Fazit der Veranstaltung, das naturbedingt mehr Fragen als Antworten enthielt, gipfelte in der Erkenntnis, dass noch ganz viel Gesprächsbedarf besteht!
Also werden wir nach dem ersten Schritt, auch noch weitere gehen.
Daher werden wir in Zukunft eine Reihe von offenen Veranstaltungen durchführen, zu denen alle Interessierten und Sympathisanten herzlich willkommen und eingeladen sind. Dazu sind wir sind mit der Volkshochschule im Gespräch, aber auch mit anderen Organisationen. Wenn unser Zeitplan steht, werden Sie Termine und Informationen auf unserer Homepage www.sachsen.mehr-demokratie.de finden.

Demokratie ist nicht ein für alle mal fertig!

Unser Weg lautet: mehr direkte Demokratie durch den Souverän, das Volk! Mit Bürgerbegehren, Bürger- und Volksentscheiden nehmen wir als Bürger unsere politische Verantwortung wahr. Auch zwischen den Wahlen!