Mehr Demokratie in Sachsen überreicht Offenen Brief an Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung!

Freiheitsdenkmal für Leipzig

Am Montag, den 29.3.2010 überreichte Mitarbeiterin Regina Flieger im Büro des Oberbürgermeisters Burkhard Jung einen offenen Brief, darin ruft Mehr Demokratie Sachsen nachdrücklich dazu auf, endlich einen praktikablen Plan zu Verfahren und Umsetzung eines Leipziger Einheits- und Freiheitsdenkmals vorzulegen. Besonders zu berücksichtigen sei dabei die weitreichende Beteiligung der Leipziger Bürger von Anfang an und bei allen wesentlichen Entscheidungen. Immerhin soll das Denkmal an die Vorgänge in Leipzig im Herbst 1989 und den damit verbunden Prozess erinnern, welche hauptsächlich von den Bürgern Leipzigs und Umgebung getragen wurden, vor diesem Hintergrund sei ein Denkmal quasi von oben geradezu zynisch.

Bei einem Themenabend von Mehr Demokratie wurde eine zum Teil heftige und emotionale Diskussion zur Thematik Freiheitsdenkmal für Leipzig geführt. So gab es Uneinigkeit zur Frage des Standorts, der Namensgebung und der konkreten Gestalt des Denkmals. Einigkeit bestand hingegen in der Frage, ob die Leipziger Bürger überhaupt die Möglichkeit erhalten sollen, über ein Einheits- und Freiheitsdenkmal, über ihr Einheits- und Freiheitsdenkmal zu diskutieren. Dieser Punkt erhält Brisanz vor dem Hintergrund, dass auch andere Städte, wie zum Beispiel Plauen Anspruch auf die vom Bundestag beschlossenen Mittel erheben. Es steht also zu erwarten, das der Untätigkeit Leipzigs nicht mehr unendlich lange zugeschaut werden wird. Um so wichtiger und dringender ist nach Meinung von Mehr Demokratie in Sachsen zeitnah einen konkreten Plan zur Umsetzung des Einheits- und Freiheitsdenkmals in Leipzig vorzulegen.

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Jung,
Der Verein Mehr Demokratie Sachsen fordert Sie auf, zeitnah einen konkreten Plan zur Konzeption und Umsetzung des Einheits- Freiheitsdenkmals in Leipzig vorzulegen.
Die öffentliche Debatte zu diesem Thema ist de facto zum Erliegen gekommen und aus Ihrem Haus ist wenig Konkretes zu hören. Dabei darf es nach Meinung des Vereines nicht bleiben.
Jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger hat das Recht auf Information (Artikel 5 und 20 des Grundgesetzes), schließlich werden vom Bund für dieses Denkmal 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die auch für andere Städte interessant sind.
Die Leipziger Bürger haben also ein verbürgtes Recht darauf zu erfahren, wie weit die Planung für dieses Projekt mit „ungeheurer Dimension für die weltgeschichtliche Bedeutung für die europäische Geschichte“, so Ihre Worte vom März 2009, fortgeschritten ist!
Mehr Demokratie ruft die zuständigen Personen deshalb nachdrücklich dazu auf, diese Chance nicht durch Untätigkeit verstreichen zu lassen und in Leipzig ein sichtbares Zeichen des Gedenkens an die Ereignisse um den Herbst 1898 und dessen Folgen zu errichten. Schließlich wurde in unserer Stadt mit Bürgern aus allen Regionen der entscheidende Grundstein gelegt für Freiheit, Einheit und die neue Geschichte Deutschlands und der Weltordnung.
„Bei der zukünftigen Planung wird es entscheidend auf praktikable Regelungen für Bürgerbeteiligung ankommen“, sagt Margarete Gallhoff vom Verein Mehr Demokratie in Sachsen. In diesem Prozess kommt dem Rathaus und seinen Vertretern aus unserer Sicht die Rolle des Moderators und Vermittlers zu. Denn eines ist klar: ein Einheits- Freiheitsdenkmal ohne die aktive Teilhabe der Bürger, gerade in Leipzig mit seiner Bedeutung für die jüngere deutsche Geschichte, ist nicht vorstellbar. Dieses Projekt ist, wie kein anderes je zuvor, für Bürgerbeteiligung prädestiniert.
Letzten Endes soll dem Stadtbild ein nationales Symbol für den Aufbruch hinzugefügt werden mit dem sich die Leipziger Bürger identifizieren sollen, wollen und von ihnen auch angenommen wird.
Im Jahr 2014 soll es eingeweiht werden! Wie viel Zeit verbleibt noch?

Mit freundlichen Grüßen

Mehr Demokratie e.V. Sachsen